Sehr geehrter Leser,
an dieser Stelle möchte ich Ihnen einen
Überblick zum Thema "Frei Radikale und Radikalfänger" geben.
Bitte beachten sie die Zweiteilung der Seite.
Der erste Teil beinhaltet eine kompakte Zusammenfassung des Themas und wurde von
mir, in Zusammenarbeit mit einem Mitarbeiter der Universitätsklinik Münster, bewusst
leicht verständlich verfasst.
Der zweite Teil ist eine Abhandlung von Günter A. Ulmer mit dem Titel
"Freie Radikale - eine Gefahr für unsere Gesundheit?" Erschienen ist dieser Artikel im Waerland Monatsheft für Gesundheitsvorsorge
(Ausgabe März 2003). Ich freue mich sehr, Ihnen diesen Artikel an dieser Stelle
präsentieren zu dürfen. Trotz seiner fachlichen Kompetenz (Günter A. Ulmer
hat bereits über 70 Bücher geschrieben) schafft er es, die Thematik nicht nur
für Mediziner, sondern auch für Laien verständlich widerzugeben. Seine
Bücher umfassen dabei nicht nur den Faktor Ernährung, sondern alle Faktoren,
die zu einer gesunden Lebensweise notwendig sind. Nähere Informationen zu
seinem Wirken erhalten Sie unter
www.ulmertuningen.de
Bitte wählen Sie:
"Von freien Radikalen und ihren Fängern!" Autor Carsten Kreimer
"Freie Radikale - eine Gefahr für unsere Gesundheit?" Autor Günter A. Ulmer
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"Von freien Radikalen und ihren Fängern!" Autor Carsten Kreimer
1. Was sind freie Radikale?
Freie Radikale sind schädliche Stoffe, die im
Zusammenhang mit der Atmung entstehen. Das bedeuten freilich nicht, dass Sie nun
mit dem Atmen aufhören sollen. Denn der Sauerstoff, der bei der Atmung gewonnen
wird, ist für uns alle lebensnotwendig. Sauerstoff
hat die Eigenschaft, sich extrem leicht mit allen möglichen Substanzen zu
verbinden und dabei bisher bestehende Strukturen zu zerstören. Diese Reaktion,
Oxidation genannt, hat ein erhebliches Energiegefälle, das heißt, es entsteht
Energie. Diese Energie liefert uns Körperwärme und ist der Motor unseres Körpers.
Leben in der uns heute bekannten Form konnte auf der Erde nur entstehen, weil
die Atmosphäre keinen Sauerstoff enthielt. Jedes
Lebewesen unserer Zeit ist gegen die zerstörerische Wirkung des
Sauerstoffes geschützt, weit besser als unsere Autos. Von manchen Lebensformen
wie Viren oder Bakterien gibt es immer noch viele Arten, die ( zu unserem Glück)
von der frischen Luft zerstört werden.
Sauerstoff (O2) besteht normalerweise aus zwei Atomen. In dieser Form
wird es im Säugetier gut verpackt im Hämoglobin zum Einsatzort transportiert.
Viel gefährlicher für die Körperzellen sind „freie Radikale“.
Das sind einzelne Sauerstoffatome, die noch stärker das Bestreben haben, sich
zu binden und Zellwände, Zellkerne und auch unsere DNA als Träger der
genetischen Informationen schädigen können.
Freie Radikale können nicht von außen aufgenommen werden, da sie sofort mit
ihrer Umgebung reagieren.
Sie entstehen aber im Körper.
Strahlung wie Sonnenlicht und Höhenstrahlung, Rauchen, Umweltbelastung aber
auch Leistungssport sind Faktoren, die zu einer vermehrten Bildung von freien
Radikalen beitragen. Besonders negativ wirkt sich ein hoher Ozon (O3)
– Gehalt in der Atemluft aus, Ozon
hat ein Sauerstoffatom zuviel, um chemisch stabil zu sein und gibt es gerne ab.
Bei vermehrter Bildung von Radikalen oder bei ungenügender Zufuhr pflanzlicher
Nahrung kommt es zum oxidativen Stress, es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen
freien Radikalen und Antioxidantien.
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass dieser oxidative Stress eine
entscheidende Rolle beim Entstehen vieler unserer Zivilisationskrankheiten
spielt.
2. Was sind Radikalfänger ?
Schutz
vor den freien Radikalen bieten uns Vitamine und Pflanzeninhaltsstoffe, die mit
den einzelnen Sauerstoffatomen reagieren, bevor sie unsere Zellen schädigen können.
Dafür sind Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe wie beispielsweise ß-Carotin
oder Lycopin (der rote Farbstoff der Tomaten) verantwortlich.
Das bedeutet, dass unser Körper in der Lage ist, die entstehenden freien
Radikal selbstständig unschädlich zu machen.
Vorraussetzung dafür ist aber, dass dem Körper genügend Vitamine und sekundäre
Pflanzenstoffe zugeführt werden.
Die besondere Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffen und der Vitamine liegt
also in ihrem Wirkungsbereich als Antioxidantien. Da im übertragenen Sinne,
freie Radikale gefangen werden, nennt man sie auch "Radikalfänger".
Auf der einen Seite entstehen immer mehr freie Radikale (z.B.: durch die immer
größer werdenden Umweltbelastungen, durch Rauchen und Alkohol, aber auch durch
Stress und hohen sportlichem Einsatz), auf der anderen Seite hat der Körper
immer weniger Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe zur Verfügung, um sich
davor zu schützen. Der Grund dafür liegt zum einen in unserer Ernährung. Die
meisten Menschen nehmen nicht genug pflanzliche Nahrung zu sich. Ein anderes
Problem ist die Tatsache, dass das Obst und Gemüse welches wir verzehren, nicht
mehr die Inhaltstoffe besitzt, wie vor 10 oder 20 Jahren.
In der Welt am Sonntag, vom 24. August 1997, heißt es auf Seite 26:
"Wissenschaftler schlagen deshalb Alarm. Prof. Dr. Heinz Lisen, Präventiv-
und Sportmediziner sowie Spezialist für Ernährungsfragen: " Wir müssen
davon ausgehen, daß mehr als zwei Drittel aller Deutschen ab 50, 55 Jahren
zunehmend an subklinischen Mangelzuständen leiden. Die Menschen sind noch nicht
krank, aber das Immunsystem ist geschwächt. Sie leiden an ständiger Müdigkeit,
Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen. Regeneration findet nicht mehr statt.
Es mangelt an Vitaminen, Spurenelementen, Mineralien wie Magnesium, Zink, Selen,
Vitamin E. Die Liste ist endlos lang."
Selbst bei jüngeren Menschen herrscht in diesen Bereichen Unterversorgung.
Liesen: "Bei zwanzig- bis fünfunddreißigjährigen Testanten haben wir
ebenfalls eindeutige Mangel-Situationen festgestellt. Wir brauchen viel mehr
Vitamine und Mineralien als früher."...
Auf der gleichen Seite findet sich eine Übersicht, die den Unterschied von Mineral- und Vitamingehalt von Obst und Gemüse, 1985 und 1996 darstellt.
Einige Beispiele dieser, in der Welt am Sonntag, veröffentlichten Studie:
Mineralien und
Vitamine Gehalt in Milligramm je 100 Gramm Lebensmittel |
1985 | 1996 | Differenz | |
Brokkoli | Calcium | 103 | 33 | minus 68% |
Spinat | Vitamin B6 | 200 | 82 | minus 59% |
Erdbeere | Vitamin C | 60 | 13 | minus 67% |
Und das
sind nur einige Beispiele. Sicherlich fragen Sie sich jetzt, warum das so ist?!
Nicht die
Natur, sondern wir selber tragen Schuld daran. Wir erwarten heute, möglichst
alle Gemüse und Obstsorten das ganze Jahr über kaufen zu können. Dadurch
werden die Anbieter natürlich unter Druck gesetzt. Um ihren Kunden diesen
Wunsch zu erfüllen, greifen sie auf verschiedene Möglichkeiten zurück. Eine
der Entscheidensten ist, die Anpflanzung dieser Obst- und Gemüsesorten in
anderen Ländern und der Import dieser Waren. Bei einigen Sorten wie Zitrusfrüchten
ist das auch zwingend notwendig. Kaufe ich aber z. B. einen Apfel aus
Neuseeland, so ist dieser auf einem langen Transportweg nach Deutschland
gekommen. Hinzu kommt, das die Früchte und das Gemüse oft schon vor der
Vollreife geerntet werden. Das aufgrund der langen Lagerzeit viele Vitamine
verloren gehen, ist heute den meisten Menschen bekannt. Es kommt aber noch
hinzu, dass die Früchte bzw. das Gemüse oftmals, aufgrund der frühen Ernte,
noch gar nicht das Maximum an Vitaminen und Mineralien gespeichert bzw. gebildet
haben. Werden sie dann noch stark gekühlt, auf einem langen Transportweg
geschickt, dann kann auch eine schonende Zubereitung nichts mehr retten.
Die Empfehlung, möglichst viel vollreifes, frisches, rohes Obst zu sich zu
nehmen, klingt erst einmal nicht schwer.
Anders sieht es da bei Gemüse aus. Viele Menschen trinken gerne Orangensaft,
Apfelsaft und der ein oder andere auch Tomatensaft. Spinat-, Brokkoli- und Grünkohlsaft
stehen aber eher selten auf dem Speiseplan. Sind diese Gemüsesorten erst einmal
gekocht worden, bleibt auch hier nicht mehr viel an Vitaminen übrig.
3. Die Lösung!
Laut einer Empfehlung der Deutschen Krebshilfe, sollen wir 5-9 Portionen frisches, vollreifes und rohes Obst und Gemüse TÄGLICH zu uns nehmen. In den Vereinigten Staaten gibt es mittlerweile Organisationen, die schon heute 12 und mehr Portionen empfehlen..
Das bedeutet zu aller erst einmal Umdenken und Umorganisieren:
* Obst
und Gemüse möglichst nur frisch, von Händlern vor Ort kaufen
* lange Lagerzeiten vermeiden
* die Obst und Gemüsesorten während der entsprechenden Saison kaufen
* nach Möglichkeit nur unbehandeltes, nicht gespritztes Obst und Gemüse kaufen
* das Obst und Gemüse nach der Zubereitung möglichst bald verzehren
* Vitamin und Mineralien schonende Zubereitungsmöglichkeiten bevorzugen
Menschen, die nicht die Möglichkeit haben, täglich ihr Gemüse bzw. Obst frisch
zu kaufen und zuzubereiten, sollten sich Gedanken über Alternativen machen.
Wir geben aber zu bedenken, dass synthetisch hergestellte Vitamin- und Mineralpräparate
nicht den gleichen Effekt erzielen können wie rohes, frisches und vollreifes
Obst und Gemüse. Die Mehrzahl dieser Produkte verfügen zwar über selektive
Vitamine und Mineralien, nicht aber über die sekundären Pflanzenstoffe die in
Obst und Gemüse enthalten sind. Das können sie auch gar nicht, denn viele
dieser sekundären Pflanzenstoffe sind bis heute noch nicht erforscht und
typisiert.
In verschieden Studien wurde aber nachgewiesen, dass eben diese, in
entscheidendem Maße an der Entstehung der Antioxidantien beteiligt sind. Das
bedeutet für den Verbraucher, wenn schon eine Nahrungsergänzung, dann sollte
diese auch sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.
Nur in der Kombination Vitamine + Mineralien + Enzyme + sekundäre Pflanzenstoffe kann die volle Wirkung als "Radikalfänger" ausgeschöpft werden.
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"Freie Radikale - eine Gefahr für unsere Gesundheit?" Autor Günter A. Ulmer
Seit einigen Jahren wird sehr viel über
spezielle instabile Oxidations-Moleküle, auch freie Radikale genannt,
berichtet. Diese Radikale sind kurzlebige Zwischenprodukte, die im Stoffwechsel
des Körpers entstehen; auch durch Einwirkung von Sonnenlicht, durch Umwelteinflüsse,
fehlerhafte Ernährung, Fettoxidation, Rauchen, Bewegungs- und Sauerstoffmangel
und Stress-Situationen. Aber auch faulende, verwesende und zerfallende
Substanzen lassen freie Radikale entstehen.
Wenn unser Körper normal arbeitet und die Sauerstoff-Radikale nur durch den Stoffwechsel entstehen, kann unser Organismus sich darauf einstellen. Etwa 3 bis 5 Prozent des Sauerstoffs, der von unserem Organismus verbraucht wird, wird nicht vollständig zu Wasser reduziert, sondern bildet noch instabile, freie Sauerstoff-Radikale. Diese sind durch einen besonderen Energiezustand extrem reaktiv und daher im Körper auch nur Nanosekunden bis Millisekunden existent. Freie Radikale sind für bestimmte Funktionen und Prozesse in unserem Körper sogar notwendig. Durch ihre Aggressivität können sie den Organismus von Unrat in Form von angeschlagenen oder abgestorbenen Zellen reinigen. Ohne sie würde der Organismus durch abgestorbene Zellen verschlacken, die wiederum Nahrung für krank machende Mikroben wären.
Insbesondere die weißen Blutkörperchen, unsere Blutpolizei, bedient sich auch freier Radikale, um gefährliche Bakterien und Mikroben und andere Krankheitserreger zu vernichten.
An sich haben Enzyme die Aufgabe, die chemischen Reaktionen bei der Energiegewinnung im Körper so zu steuern, dass kein Schaden entsteht. Bei genügend Energie verlaufen auch die Oxidationsprozesse beherrscht, harmonisch und ausgeglichen. Bei schwacher Energie oder einem unnormalen und gestörten Stoffwechsel aber zerfällt die Ordnung und die Prozesse verlaufen schwach, unbeherrscht, ruckartig, hektisch und angespannt.
Normalerweise zeigen Atome aus energetischen Gründen die Tendenz, immer Elektronen paarweise in der Atomhülle zu bilden. Im Stoffwechselprozess oder durch andere Reaktionen können Moleküle ein Elektron einbüßen und werden so zu einem Molekülbruchstück, das aggressiv und intensiv versucht, sich aus anderen Molekülen wieder ein Elektron zu entreißen. Auf diese Weise können auch gesunde Körperzellen attackiert und angegriffen werden, ganz egal ob diese Eiweiß- oder Fettsäuremoleküle sind. Es kann dann sogar zu Kettenreaktionen kommen.
Wird beispielsweise ein Fettsäuremolekül
durch ein freies Radikal attackiert, so hat dies die Bildung eines weiteren
freien Radikals zur Folge, womit eine Kettenreaktion ausgelöst wird, die
letztendlich zur Zerstörung der Zellmembran führen kann. Sind erst einmal Löcher
in die Zellwand gebrochen, können frei Radikale auch den genetische Code (DNS)
des Zellkerns angreifen und verändern.
Freie Radikale versuchen also von anderen
Molekülen an der Zellwand ein Elektron an sich zu binden. So
befinden sich in unserem Körper stabile und instabile Sauerstoffmoleküle.
Zur Erhaltung der Lebensfunktion sind stabile Moleküle unentbehrlich.
Durch freie Radikale können sich auch
sogenannte „Nonsens-Moleküle“ bilden, die die Zelle nicht verwerten kann
und die zum Teil auch als nicht verwertbarer Müll in der Zelle liegen bleiben.
Die Attacken der vermehrten freien Radikale
richten sich gegen alles. So kann es zu Schädigungen der Körperzellen und der
Erbsubstanz bis hin zu deren Entartung kommen, was zu Krankheiten und
Tumorbildung führen kann.
Deshalb ist unser Körper mit Schutzstoffen
ausgestattet, die gegen freie Radikale (Oxidantien) wirken. Sie werden deshalb
Antioxidantien genannt und fungieren als Radikalenfänger.
Unser Körper besitzt gegen freie Radikale
verschiedene natürliche Abwehrmechanismen, die die schädigenden Substanzen
durch Bereitstellung bzw. durch Abgabe von Elektronen „neutralisieren“ können.
Die Antioxidantien stellen freigebig von sich aus Elektronen bereit, ohne selbst
dadurch zum freien Radikal zu werden.
Wenn unser Körper „normal“ arbeitet und
die instabilen Sauerstoffmoleküle nur durch den Stoffwechsel entstehen, kann
unser Organismus sich darauf einstellen.
Doch es werden heute ungemein viele Radikale
durch äußere Bedingungen frei gesetzt: durch Luftverschmutzung, Auspuffgase,
Pestizide und andere chemische Stoffe, durch Verletzungen des Körpers, auch
durch sportliche Aktivitäten, psychische Belastung oder Stress-Situationen und
auch durch Zigarettenrauch - durch den Rauch einer Zigarette werden über 1000
freie Radikale frei gesetzt.
Wenn ein Fett, das ohne Verpackung der Oxidation an der Luft ausgesetzt wird und dann ranzig wird, so kann dies auch im Körper geschehen. Dies können Antioxidantien verhindern. Insbesondere Vitamin E verhindert das Ranzigwerden con Cholesterin, das ansonsten die Arterien verstopft und den Arterioskleroseprozess einleitet. Problematisch wird es allerdings, wenn die Menge an Schutzstoffen nicht ausreicht, um die vorhandenen Radikale abzufangen.
Wissenschaftler sind sich mittlerweile
sicher, dass die freien Radikale nicht nur eine schädigende Bedeutung bei der
Arteriosklerose haben, sondern auch bei chronischen Entzündungsprozessen, bei
Altersprozessen, bei der Entstehung von Krebs, Immunschäden und dem grauen
Star.
Obwohl Entzündungen eine großartige Hilfe
des Körpergeschehens sind und eine sehr wichtige Maßnahme der körpereigenen
Abwehr, können auch durch Entzündungsreaktionen vermehrt freie Radikale
gebildet werden, die dann das körpereigene Gewebe schädigen.
In der Ärztezeitschrift für
Naturheilverfahren (1998) wurde berichtet: „Obwohl die Ursachen für die
neurodegenerativen Vorgänge bislang noch ungeklärt sind, geben viele
Untersuchungen Hinweise auf eine ursächliche Beteiligung von freien Radikalen.
Sie schädigen nicht nur die Fett- und
Aminosäuren der Zellmembranen, sondern
oxidieren auch das Dopamin selbst. Es hat sich ein erhöhter Wert des
Radikalindikators Malondialdehyd (MDA) bei Parkinson-Patienten ergeben, was
auf einen erhöhten oxidativen Stress hinweist“.
Malondialdehyd
entsteht bei der Peroxidation von Fettsäuren. Es lässt sich im Blut, Frucht-
und Hirnwasser sowie in Gelenkpunktaten nachweisen.
Auch die Ursache der Alzheimer Demenz kann in einem neuronalen Substanzverlust im Gehirn begründet sein. Das Gehirn weist einen hohen Sauerstoffbedarf auf, die Energiegewinnung im Rahmen der Zellatmung läuft hier auf Hochtouren. Dadurch ist die Gehirnstruktur einer verstärkten Radikalbelastung ausgesetzt. In Gehirnflüssigkeiten von Alzheimer Patienten wurde doppelt so viel Kupfer gefunden, wie bei gesunden Menschen. Einwertiges Kupfer fordert die Bildung äußerst aggressiver Radikale, welche neben der Zerstörung von Zellmembranen auch den Tod von Nervenzellen verursachen können.
Wenn körpereigene
Systeme nicht mehr in der Lage sind, die Schäden zu reparieren und die
aggressiven Substanzen abzufangen, dann nehmen die schadhaften Stellen zu. Es
steht immer weniger Energie für unsere Reparatursysteme zur Verfügung, wir
altern.
Tierexperimente und Untersuchungen weisen darauf hin, dass Antioxidantien Alterungsprozesse um Jahre hinausschieben können.
Die
antioxidative Schutztruppe
Die bekanntesten Radialfänger sind die Vitamine C und E und die Carotinoide, insbesondere Beta-Carotin.
Vitamin E, Beta-Carotin und Coenzym Q 10 fangen gefährliche Sauerstoff-Radikale im fetthaltigen inneren Zellbereich der Membrane und auch im Bereich um den Zellkern ab. Vitamin C ist als wasserlösliche Substanz insbesondere in der wässerigen Phase des Zellplasmas aktiv. Vitamin C ist in der Lage, das beim Radikalfang verbrauchte Vitamin E wieder zu regenerieren. Die beiden werden außerdem als ideale Kombination zur Abwehr von krebsauslösenden Nitrosaminen gesehen.
Fresszellen wappnen
sich in ihrem Innern mit Vitamin C. Sie verbrauchen etwa 50 mal soviel Vitamin C
wie andere Zellen. Eine in Deutschland durchgeführte VERA-Studie hat bei mehr
als 17 Prozent der Männer zwischen 35 und 44 Jahren zu geringe Blutspiegel an
Vitamin C ergeben und jeder fünfte Mann hatte einen zu niedrigen
Beta-Carotin-Spiegel. Ernährungsexperten beschreiben die Situation so: „Es
herrscht Mangel im Überfluss“.
Wichtige
antioxidative, mineralabhängige Enzyme sind die Superoxiddismutase, die ihre
Arbeit im Mitochondrion verrichtet, die Glutathioperoxidase und die Katalase.
Wirkungsvoll sind auch die Spurenelemente Selen und Zink, die die Thymusdrüse
anregen sowie Mangan und Kupfer.
Auch die Eiweißbausteine
Methionin, Cystein und Taurin sowie die Alpha-Liponsäure wirken als
Antioxidantien. Wenn es an Liponsäure mangelt, können andere Antioxidantien
nicht mehr ausreichend gut zusammenarbeiten. Liponsäure schützt auch die Leber
und kann die Vitamine C und E regenerien.
Auch sekundäre
Pflanzenstoffe, insbesondere die Flavonoide können als
wirksame Vitamin C und E-Verstärker eingestuft werden.
Wirkungsvoll sind
auch Proanthocyanidin, Rutin, Hisperidin und Quercetin und viele andere.
Inzwischen wurden Tausende von Bioflavonoiden regstriert und etwa 4000 davon
charakterisiert.
Es hat sich herausgestellt, dass ein einzelnes Antioxidans in der Regel nicht im Alleingang arbeitet, sondern die Antioxidantien, als oxidationshemmende Kräfte des Körpers, sind untereinander vernetzt. Es besteht eindeutig ein Zusammenspiel. Gerade eine Vielzahl von Antioxidantien in ihrem Zusammenwirken können zu einem umfassenden Zellschutz führen.
Die Verabreichung
von Antioxidantien stärkt generell das Immunsystem und wirkt auch günstig auf
chronisch entzündliche Erkrankungen.
Die heutige
vermehrte Radikalbildung kann nur durch ein verstärktes Vitamin- und
Antioxidantienangebot bzw. durch eine bewusste vitaminbetonte
Ernährung, wie sie das Waerland-System vorschlägt, neutralisiert
werden.
Woraus soll ein
moderner Mensch seine innere antioxidative Abwehrkraft nehmen, wenn er sich von
Cola, Pommes und Fast-Food ernährt?
Es empfiehlt sich
also, die Ernährung umzustellen, um der verstärken
Bildung freier Radikale entgegenzuwirken.
Nach Dr. med. Bodo
Kuklinski entsteht ein oxidativer Stress, wenn die oxidierende Radikalbildung stärker
ist, als der Körper sie durch reduzierende, radikalfangende Maßnahmen
kompensieren kann, also wenn der Schadstoffanfall größer ist, als er mit Hilfe
von antioxidativ wirkenden Nährstoffen neutralisiert werden kann.
Deshalb ist es vor
allem im vorgeschrittenen Alter wichtig, dem Körper Mineralien und
antioxidative Vitamine in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Dabei
ist zu beachten, dass alle Antioxidantien gleichzeitig zugeführt werden, weil
sie sich gegenseitig unterstützen.
Je größer das Heer an Radikalfängern ist, desto effektiver funktioniert die Altersbremse. Der wichtigste Weg, die natürlichen Schutzmechanismen zu stärken, ist daher eine ausreichende Vitaminversorgung. Wer nicht genug auf Ökoprodukte zurückgreifen kann, tut gut daran, lebenswichtige Antioxidantien in Form von Nahrungsergänzung einzunehmen. Umfassender Zellschutz ist Gesundheitsschutz.